Weißwein ist nicht gleich Weißwein - und schon gar nicht immer ein Leichtgewicht!
Die Bandbreite ist gar groß und garantiert ganzjährigen Weißwein-Spaß.
Weißweine variieren von frühlingshaft frisch über sommerlich tänzelnd zu reifen, herbstlichen nach Steinobst schmeckenden vollmundigen Genusstropfen. Blumig-aromatische Bukettrebsorten wie Muskateller oder Gewürztraminer, opulente, lange gereifte Weine, die mit ihrem Körper den ganzen Mund ausfüllen und die vollen im Barrique gelagerten Kraftprotze fließen mit satten Goldtönen ins Glas.
Passend zu den kühleren Temperaturen draußen, schmecken die fülligen Weißweine moderat gekühlt am besten. Je nach Fülle reichen zwischen 10 und 14°C, länger im Barrique gereifte „fette“ Weißweine entwickeln bei 16°C im großen Glas ihr volles Aroma.
Weißweine mit körperreicher Fülle:
Maison Albert Bichot
Bald wieder für Sie verfügbar!
Momentan leider ausgetrunken.
Die Speisen im Herbst und Winter sind gehaltvoller. Kräftige Knollen und Wurzeln, deftige Kohlköpfe in verschiedenen Formen und Farben, Wildgerichte und würzig-wärmendes Soulfood aller Art kann bestens von den gaumenschmeichelnden Weißen begleitet werden.
Bei spezifischem Interesse daran, welche Weiß- und Rotweine sich zu unterschiedlichen Wild-Gerichten eignen, haben wir in unserer Kategorie "Wein zu Speisen" eine noch genauere Auswahl für Sie:
Weißweine mit kräftigen Aromen:
Ottella - Francesco Montresor
Bald wieder für Sie verfügbar!
Momentan leider ausgetrunken.
Bei spezifischem Interesse daran, welche Weiß- und Rotweine sich zu unterschiedlichen Wild-Gerichten eignen, haben wir in unserer Kategorie "Wein zu Speisen" eine noch genauere Auswahl für Sie:
Natürlich schmecken die Weißen auch einfach gemütlich auf dem Sofa, am Kamin oder am Küchentisch mit Freunden.
Viel Spaß beim Entdecken der vielfältigen Aromen!
Und hier noch "Ankes Meinung" zum Thema:
Weißwein gerne kräftig!!!
Wer bei Weißwein nur an fruchtig-frische Sommerfreuden denkt, der hat noch nicht die ganze Bandbreite an Weißweinen kennengelernt. Weißweine mit Wumms - um einen kräftig wiederbelebten Begriff passenderweise heranzuziehen - üben so unterschiedlich Druck und Vielfalt am Gaumen aus, dass es sich lohnt, da mal eine extra Glosse drüber zu schreiben.
Nur vorweg:
Bei aller Rhetorik ist mir der weiße Kraftprotz im Glas ein gern genossener Wein & Speisenbegleiter, sozusagen eine echte Herzensangelegenheit. So sehr wie ich an heißen Sommertagen die filigranen, feinen oder fruchtigen Weißen schätze (und die „fetten Schnecken“ genauso wenig in meinem Weinglas haben möchte wie die Nacktschnecken im Gemüsebeet), um so begeisterter entdecke ich an den kürzeren und kühler werdenden Tagen die gehaltvollen Weißweine wieder.
Potz, Blitz und Donner gleich erobern schlagartig aromenreiche Bukettrebsorten, füllige weiße Burgundererbsorten und reife Weißweine den Platz in meinem Weinregal, um ja für den herbst- und winterlichen Speiseplan auch eine passende weiße Weinbegleitung parat zu haben. Die meisten davon schmecken auch ganz ohne Essen – einfach pur!
Pur ist eine geschickte Überleitung zu dem informativen Teil dieses Beitrags. Kräftige Weißweine bestechen nicht mit Primärfrucht am Gaumen oder einem in die Nase aufsteigenden Fruchtcocktail.
Kräftige Weißweine sind vielschichtig, vollmundig und erschließen sich nicht immer beim ersten Schluck
Das hängt häufig mit der Art der Vinifikation im Keller zusammen. Die Trauben können zum einen länger auf der Maische stehen, als für frische Sommer-Weißweine sonst üblich. Zum anderen ist geschmacksentscheidend, in welchem Tank oder Fass vergoren wird und wie lange das Hefelager ist. Ob und wie die Weine ihre Reifezeit dann im Keller verbringen, trägt zu ihrer Stabilität, ihrem Ausdruck und ihrer Langlebigkeit bei. Denn auch Weißweine sind durchaus lange, manchmal über Jahrzehnte lagerfähig.
Gereifte Weißweine gehören auf ihre ganz eigene Art und Weise zu den kräftigen Weißweinen. Nicht wegen eines hohen Alkoholgehalts oder Extrakts wirken gereifte Weine füllig am Gaumen, sondern die Reifearomen und die gesamte Struktur der Weine kleidet den Mund aus und vermittelt dadurch ein „Maul voll Wein“.
Eine eigene Spezies unter den kräftigen Weißen bilden die im Barrique gelagerten Weine. Da sind viel Fingerspitzengefühl und Erfahrung gefragt. Je nach Dauer und Art der Belegung der Fässer bringt das getoastete Eichenfass sonst zu viel Wumms in den Wein und überdeckt gar Rebsorte und Herkunft. Ist der Aufenthalt des Weißweines im Eichefass gelungen, verleiht er dem so gereiften Tropfen Schmelz, weiche Aromen und Komplexität.
Zusammengefasst lässt sich dies zu kräftigen Weißweinen sagen
Im Weinjargon gerne umschrieben mit: kraftvoll, opulent und üppig oder auch druckvoll, körperreich, schwer und wuchtig passen in diese Rubrik mit einer kräftigen Wirkung am Gaumen folgende Weine:
- bukettreiche Sorten wie z. B. Gewürztraminer, Bacchus, Muskateller
- Weißweine mit höheren Alkoholwerten
- Weißweine mit langem Hefekontakt
- Weißweine mit längerer Reifezeit im großen Holzfass oder Barrique
- über mehrere Jahre auf der Flasche gereifte Weine
- Orange Wines, d. h. Weißweine mit einer längeren Maischestandzeit
Ich verwahre mich dagegen, dass kräftig gleichbedeutend mit viel Alkohol bemessen wird. Kräftige Weine füllen den Mund voll aus, machen sich am ganzen Gaumen breit, verteilen Aromen, Phenole, Extrakt oder alles zusammen - und natürlich auch Alkohol. So können aus Sauvignon Blanc, Silvaner, Melon de Borgogne (der klassischen Muscadet Rebsorte) oder Riesling vollmundige Weine reifen, wo jeder Schluck einer kleinen Entdeckungsreise gleicht.
Der für seine Kraft bekannte Chardonnay hat immer noch etwas mit seinem Image aus den 1980er Jahren zu kämpfen. ABC = Anything but Chardonnay, resultiert aus einer Übersättigung mit in Barrique gereiften, breiten Chardonnays aus allen Herren Ländern. Die alkoholschwere Wuchtbrumme machte sich, weil „in“, auch Sommers im Weißweinglas auf allen Terrassen breit.
Das ist zum Glück vorbei und der Charakter der Chardonnays wird nicht mehr überschminkt, sondern darf wieder mit seiner natürlichen Aura und klassischer Vinifikation strahlen.
Am Schluss der Lobeshymne auf charakterstarke Weißweine noch den Hinweis auf die Trinktemperatur
Diese Weine brillieren im größeren Glas farblich und geschmacklich bei nur 10 bis 14°C. Manche sogar bei 16°C, wie die eben beschriebenen im Barrique gereiften Weine. Für alle, die jetzt „Oh je! Oh je, mein Kühlschrank ist dafür viel zu kalt“ denken - warm wird Wein im Glas von alleine! : ) Und schmeckt in Gesellschaft doppelt gut!
Ich wünsche viel Spaß beim Entdecken der fetten Schnecken!
Und für alle, die noch mehr intensive Weißweine wollen:
Hier geht es zu unseren Weißweinen aus dem Barrique