Weingut Rudolf May
May mal fünf. Zwei Köpfe. Eine Leidenschaft. Silvaner.
Weingut des Jahres 2021 Rudolf May
Muschelkalk & Silvaner - Weingut May!Nicht am Main, sondern in Retzstadt am Retzbach in Unterfranken liegt das Weingut May. Seit 1998 betreibt der Weinbautechniker Rudolf May dort, nicht ganz 30 Kilometer nördlich von Würzburg, das eigene Weingut zusammen mit seiner Frau Petra und seinen drei Kindern. Mit Fleiß, Ehrgeiz und Leidenschaft bewirtschaften die fünf Familienmitglieder den 14 Hektar großen Betrieb seit 2015 biologisch.
Seit 2014 sind sie Mitglied im Verein Deutscher Prädikatsweingüter. Außerdem ist Rudolf May Mitglied bei Slow Food.
„ANFÄNGER sind schneller zufrieden, wachsen an Erfahrung und werden, wenn die Leidenschaft dann richtig brennt, immer mehr zu Freaks. Diese Menschen sind uns reine Freude, denn sie teilen unsere Leidenschaft für Natur, Intensität und Reinheit.“ Es ließe sich noch mehr Ausdrucksstarkes zitieren wie „Für uns gehört Ehrgeiz zum Tun. Ohne geht es nicht. Hände, Geist und Fantasie stehen am Anfang. Hartnäckigkeit, Biss und Energie sind stetige Begleiter.“
Nicht nur die Worte sind genau ausgewählt. In den letzten Jahren findet die kompromisslose, zielstrebige Art des Weinmachens immer mehr Anerkennung. Bei der diesjährigen Präsentation der Großen Gewächse in Wiesbaden wird der 2020 Silvaner Himmelspfad Großes Gewächs im wahrsten Wortsinn von der Fachwelt in den Himmel gelobt und mit reichlichen Punkten geehrt, ebenso der Silvaner Rothlauf GG.
Silvaner, trocken und finessenreich als Spiegel seiner Herkunft, ist unverkennbar DIE Rebsorte für die vom Muschelkalk geprägten Böden auch in den Lagen Langenberg, Benediktusberg, Schäfer und Rossthalberg. Neben Silvaner stehen noch Burgunderrebsorten (Grau-, Weiß- und Spätburgunder) im Weinberg. Ziel des Weingutes ist es sich langfristig auf 80% Silvaner und 20% Spätburgunder zu konzentrieren.
Ein kleiner, alter „Restbestand“ der Veitshöchheimer Kreuzung aus Riesling und Silvaner, der Rieslaner, bringt frucht- und edelsüße Qualitäten von Kabinett bis Trockenbeerenauslese in die ansonsten trocken ausgebaute Weinauswahl.
Das „Terroir“, d.h. die Herkunft des Weines aus Retzstadt und seinen verschiedenen Lagen unverfälscht zum Ausdruck zu bringen, gelingt hervorragend. Die Handschrift der Muschelkalkböden wird schon im Gutswein erkennbar. Es macht einfach schon Spaß den „kleinen Silvaner“, so sauber, klar und ehrlich, im Glas zu haben. Die Freude setzt sich intensiv und langanhaltend mit den Lagenweinen fort…
Die Lagen
Himmelspfad
Die markante Steillage Himmelspfad ist fast im Alleinbesitz des Weingutes. Der Name, der von alten Weinbergsmauern umgebenen nach Süden ausgerichteten Gewann erzählt von der Zeit, in der die Seelen der Winzer von hier in den Himmel aufgestiegen sind. Sechzig Jahre alte Silvaner-Rebstöcke tragen Jahr für Jahr geschmacksintensive Beeren, die auf dem Muschelkalk und Dank der vielen Handarbeit lagerfähige, intensive, mineralische Weine garantieren. Der Ausbau erfolgt neun Monate auf der Vollhefe im Doppelstückfass und nur geringer Filtration.
Rothlauf
Die Grosse Lage trägt ihren Namen aufgrund der feinen Schicht Buntsandstein im unteren Muschelkalk. Sie ist mit süd/ südwestlicher Ausrichtung ein Teil des Thüngersheimer Johannisberg. Auch hier reift allein Silvaner zum Großen Gewächs heran. Im Vergleich zum Großen Gewächs vom Himmelspfad wird der Silvaner vom Rothlauf auch zum Teil im Betonei ausgebaut.
Langenberg
Der Retzstadter Langenberg ist eine Erste Lage und liegt in einem Seitental des Maines mit südwestlicher und südsüdöstlicher Ausrichtung auf reinem Muschelkalkboden. Neben Silvaner wachsen hier auch Spät- und Weissburgunder.
Benediktusberg
Auch der Benediktusberg ist als Erste Lage klassifiziert. Zwischen Thüngersheim und Stetten gelegen kennzeichnet die Lage ein markanter Felsabbruch, an dem der Wellenkalk sichtbar wird. Hier wachsen neben Silvaner auch Spätburgunder und Grauburgunder.
02.2022