Ist Pinot Grigio wirklich das gleiche wie Grauer Burgunder?
Sucht man neugierig nach einer Erklärung für Pinot Grigio bekommt man auf „Pinot Gris“ die Antwort. Pinot Grigio ist in Italien der Name der Rebsorte, die unter der Bezeichnung Vitis vinifera 'Pinot Gris' geführt wird.
Der süffige, unkomplizierte Allrounder der als Pinot Grigio weltweit in Restaurants und Supermärkten zu finden ist, kommt meistens aus Norditalien. Die Anbaugebiete Friaul, Venetien, Südtirol und Trentino im Norden Italiens produzieren auf 25.000 ha DOC Pinot Grigio delle Venezie. Das sind häufig recht helle, säurearme Weißweine. Pinot Grigio aus Einzellagen hat je nach Anbaugebiet mehr Dichte und Mineralität und variiert auch in der Farbe. Je genauer die Herkunft des Pinot Grigio auf dem Etikett beschrieben steht, desto gebietstypischer und facettenreicher kann der Wein sein.
Die Rebsorte ist allerdings in vielen Ländern und auf allen Kontinenten zuhause und trägt dabei über 200 verschiedene Namen.
Ursprünglich stammt Pinot Gris aus dem Burgund und ist eine Mutation des Pinot Noir, der im Deutschen als Spätburgunder bekannt ist. Der Pinot Gris, alias Pinot Grigio, alias Grauer Burgunder hat ausgereift eine rötliche Beerenhaut. Er sieht eher aus wie eine rote Rebsorte und nicht als würde Weißwein daraus gekeltert.
Grauer Burgunder oder Grauburgunder oder auch Ruländer heißt die beständig beliebte Rebsorte in Deutschland. Sie ist mittlerweile in allen Deutschen Weinanbaugebieten zu finden. Baden liegt vor Rheinhessen und der Pfalz an erster Stelle, was die mit Grauburgunder angepflanzte Fläche anbelangt. Grauer Burgunder vom Kaiserstuhl ist als „von der Sonne verwöhnt“ traditionell bekannt. Eine junge Generation Winzer, die „Generation Pinot“, vinifiziert heute sehr vielschichtige auch komplexe Weine aus Grauburgunder. Durch lange Maischestandzeiten und Ausbau im Holzfass können die Weine auch von sattem Gelb und Rotgolden bis ins Hellrötliche farblich variieren. Auch wird Grauburgunder von trocken, halbtrocken bis lieblich ausgebaut und die süße Variante ist unter dem Namen Ruländer bekannt. Der Name hat seine Entstehungsgeschichte (1711) in Speyer und geht auf den damaligen Entdecker Johann Ruland zurück. Er entdeckte die ihm unbekannte Rebsorte in einem Garten und vermehrte sie. Die Weine wurden damals meist lieblicher ausgebaut. Bis heute hat sich der Name Ruländer für Weißweine aus der Rebsorte Grauburgunder mit höherem Restzuckergehalt gehalten.
Pinot Gris im Elsass wurde früher Tokay d`Alsace genannt und ist dort eine wichtige Rebsorte, die vollmundig und frisch zugleich die deftige Elsasser Küche hervorragend begleiten kann. In anderen Teilen Frankreichs wird die Rebsorte sogar zu einem eher roséfarbenen frischen und fruchtigen Wein ausgebaut, der in der Sparte Roséwein vermarktet wird.
Pinot Grigio, Grauer Burgunder, Pinot Gris - aus dieser international angepflanzten Burgunderrebsorte werden so viele verschiedene Weintypen produziert, dass es kein Wunder ist, dass sie mehrere Namen trägt!