Wer kennt es nicht, Baguettestange und eine Flasche Roten spiegeln direkt mediterrane Lebensweise, „savoir vivre“, stressfreie Zeit jenseits des „fast food“ wieder. In Zeiten, in denen in fast jedem Supermarkt eine Bäckerei innewohnt, ist es keineswegs zeitaufwendig sich Brot und Wein an einem Ort zu besorgen. Hier könnte ich gar ausschweifend viele Themen kommentieren. Qualitätsverbesserung des "fast food" , Art und Weise der Einkaufsmöglichkeiten, Zeitaufwand für Essen im Alltag, etc. pp. - ich bleibe beim Brot & Wein.
Abendbrot & Bordeaux
Die Geschichte der Brotentstehung als auch die der Weinherstellung gehen viele tausend Jahre zurück und sind Kulturgut, Bestandteil religiöser Rituale bis heute. Regionales und Traditionelles zeigen sich in Rezeptur und Herstellung. In der Literatur gibt es unterschiedliche Angaben, was wohl zuerst da war. Ein bisschen wie die Geschichte von dem Huhn und dem Ei.
Mit Wasser vermengtes, gemahlenes Getreide von der Sonne zum haltbaren gut transportablen Nahrungsmittel getrocknet, diente Völkern verschiedener Ländern schon vor mehr als 10.000 Jahren als Kohlehydratlieferant. Die Erfindung von Backöfen und durch Verwendung von Hefen nahm die Geschichte der Brotherstellung ihren Lauf. So wurde aus dem flachen Fladen ein gesäuertes Brot, das Volumen, Form und Geschmack veränderte.
Das gute Butterbrot ist wieder im Trend und in zahlreichen Varianten "to go" zu erstehen. Abendbrot ist ein Begriff für Abendessen und sogar Stoff für einen Film. Wir haben mal eine Versuchsreihe Brote passend zum Wein zu belegen gestartet.
Passt denn statt des französischen Weißbrotes nun auch kräftiges Landbrot zum Rotwein? Getestet haben wir 2 Varianten: Gutskornbrot (Roggenmehl, Sauerteig) und ein Elsässer Landbrot (überwiegend Weizenmehl, Hefe). Brot ist unterschiedlich sauer, durch die Kruste unterschiedlich geröstet und je nach Getreidesorte variiert die geschmackliche Ausrichtung. Es gibt viele Parallelen zum Wein. Zweitwichtigste Zutat ist ein am Stück gebratenes Roastbeef. Als Verbindungen haben wir eine Senf-Kapern-Mayonnaise, schwarzen Johannisbeeren-Ketchup und Steckrübenpürree kreiert und großzügig verteilt. Immer wieder galt es zu probieren, was denn nun zu dem Wein passt.
Fazit:
Beide Brottypen und das Fleisch waren durchgängig stimmig zum Wein. Das Gutskornbrot blieb, egal was da so drauf kam, ein starker „Weinpartner“. Das Elsässer Landbrot integrierte sich in die restlichen Zutaten und spielte mit der knusprigen Kruste einen Trumpf aus. Von der Würze gefiel mir das kräftigere Roggenbrot besser als das Weizenbrot.
Das Brot ist ein echter wertiger Weinbegleiter zu dem etwas reiferen Bordeaux, der überwiegend aus Cabernet Sauvignon besteht.