Loire
Die Loire: 1000 km Abwechslung aus den Anhöhen des Zentralmassivs bis zum Meer
Vom Mont Gerbier-de-Jonc, Ardèche, bis Saint-Nazaire am Atlantik legt der längste ungezähmte Wasserlauf Europas über 1000 km zurück! Ein Teil der Strecke ist UNESCO Weltkulturerbe und die pittoresken in den Felsen gebauten Schlösser sind Touristenattraktion.
Wir folgen dem Flusslauf von der Quelle bis zur Mündung mit seinen unterschiedlichen Bodenformationen und Klimaveränderungen, die Einfluss auf Rebsorten und Weinstilistiken nehmen. Im Gebiet des Centre-Loire, mit den bekannten Appellationen Sancerre und Pouilly-Fumé, sind die Böden besonders vom Kalkstein geprägt. „Fumé“ bezieht sich auf die Feuersteinvorkommen im Boden. Sauvignon Blancs aus aller Welt müssen sich an denen aus den kleinen Ortschaften stammenden, gekelterten Weinen messen lassen! Sie ist die dominierende Weißweinrebsorte in diesem Teil der Loire. Die Rotweine aus dem Centre werden aus Pinot Noir hergestellt.
Weiter flussabwärts Richtung Tours und besonders in der AOP Vouvray und Montlouis beherrscht Chenin Blanc die „Weißweinszene“. Diese Rebsorte ist so vielseitig vinifizierbar, dass sie häufig mit Riesling verglichen wird. Hier im Touraine und noch weiter flussabwärts kommen auch eine Vielzahl roter Rebsorten ins Spiel. Grolleau, Pinot d'Aunis, Gamay, Malbec und Cabernet Franc die für trockene und halbtrockene Rosés (Cabernet d'Anjou) verwendet werden und natürlich großartige Rotweine hervorbringen!
Weiter Richtung Nantes und bis zur Mündung von der Meeresbrise beeinflusst gibt es eine weitere Weinspezialität, den Muscadet sur lie! Die Rebsorte heißt Melon de Bourgogne und gehört entfernt mit in die Familie der Burgunderrebsorten. „Sur lie“ bedeutet „auf der Hefe“ übersetzt. Die Weine bleiben mindestens 4-5 Monate auf dem Hefelager, bevor sie geklärt und abgefüllt werden. Das verleiht ihnen eine ganz besondere Qualität und Langlebigkeit, die man sonst solch frischen „Meeresfrüchte-Weinen“ nicht zutrauen würde.