Wachau DAC
Die Wachau gehört zu Niederösterreich und damit zum größten Weinbaubundesland Österreichs. Ca. 100 Kilometer westlich von Wien, sozusagen links neben dem Kremstal, bildet die Wachau mit 1.285 Hektar Weinbergen eine besondere Landschaft. Hier schlängelt sich die Donau entlang schroffer Felsen durch das enge Tal zwischen Melk und Krems. Seit dem Jahr 2000 ist genau diese Kulturlandschaft der Weinterrassen, Burgen und Klöster Unesco- Weltkulturerbe. Legendärer Geschichte aus dem 12. Jahrhundert, König Richard I. Löwenherz war in der Burg Dürnstein in Gefangenschaft, folgen heute legendäre Weine aus Grünem Veltliner und Riesling von den steilen Terrassen entlang der Donau. Sie hat den Taleinschnitt durch Gneis, Amphibolite, Marmor und Quarzite gebahnt, auf dessen Verwitterungsgestein mit Löss-, Braunerde- und Lehmauflagen heute zu 94% Weißweine in den seit dem 800 Jahrhundert kultivierten Anlagen wachsen. Dort profitieren die Reben je nach Lage und Ausrichtung von beiden vorherrschenden Klimaeinflüssen, dem westlich-atlantischen und dem östlich-pannonischen Klima.
Neben Grünem Veltliner (64%) und Riesling (18%) werden noch Muskateller, Chardonnay, Weißburgunder und der autochthone Neuburger u. a. als weiße Rebsorten angebaut. Die 6% rote Rebsorten sind hauptsächlich Zweigelt (4,3%) und wenig Pinot Noir, Blauburger und St. Laurent.
Wachau, DAC = Districtus Austriae Controllatus, darf auf den Etiketten der Qualitätsweine des Anbaugebietes stehen. Sie müssen ausnahmslos von Hand geerntet sein und dürfen nur bedingt Holzeinsatz im Keller erfahren haben. Lagen-, bzw. Riedenweine dürfen sich nur als solche aus Riesling oder Grünem Veltliner bezeichnen. Über das österreichische Qualitäts-Regelwerk DAC hinaus, haben sich Winzer*Innen im Gebietsschutzverband „Vinea Wachau“ 1990 zusammengeschlossen und die „Charta des reinen Weines“ verfasst. Die Weine, die nach den strengen Regeln des „Codex Wachau“ angebaut und gekeltert werden, sind mit der geschützten Marke „Vinea Wachau Nobilis Districtus“ auf dem Etikett gekennzeichnet. Darin ist ein „klares Bekenntnis zu naturbelassener Weinproduktion und strengster Selbstkontrolle in den Kategorien Steinfeder, Federspiel und Smaragd“ ausgedrückt.
Die sechs Säulen des Codex Wachau sind: Strengstes Herkunftsgebiet, keine Anreicherung, keine Konzentrierung, keine Aromatisierung, keine Fraktionierung, Natur und sonst nichts.
Die Kategorien
Steinfeder:
Fruchtiger Charme und ein Alkoholgehalt von maximal 11% Vol. kennzeichnet den »leichtesten Typus« der Wachauer Spitzenweine: die Steinfeder. Der Name selbst kommt vom typischen »Steinfedergras« (Stipa pinnata), das in unmittelbarer Nachbarschaft zu den Reben, auf den Terrassen der Wachauer Weinberge wächst und in seiner Struktur ebenso federleicht und duftig ist wie der namensgleiche Wein.
Federspiel:
Ein nuancenreicher und starker Charakter zeichnet diesen klassisch trockenen Wein aus. Als Federspiel werden Weine mit einem Mostgewicht ab 17° KMW und einem Alkoholgehalt zwischen 11,5% und 12,5% Vol. bezeichnet. Der Name »Federspiel« stammt von der Falkenjagd (das Zurückholen des Beizvogels), eine in früheren Zeiten in der Wachau beliebte Form herrschaftlicher Jagd.
Smaragd:
Smaragd ist die Bezeichnung für die besten und wertvollsten Weine der Wachau ab einem Alkoholgehalt von 12,5% Vol. Höchste Traubenreife und eine natürliche Konzentration ermöglichen Weine von Weltklasse-Format. Smaragdeidechsen fühlen sich in den Wachauer Weinbergterrassen besonders wohl. An schönen Tagen sonnen sie sich neben den Rebstöcken und wurden so zum Symbol für Wachauer Weine mit vollendeter physiologischer Reife.